Der gebürtige Düsseldorfer Dumeier beschäftigte sich in seinem Werk mit dem sicheren Betrieb von Treibscheibenaufzugsanlagen, dem am deutschen Markt führenden Liftanlagentyp. Grundsätzlich sind Fahrstühle für den Betrieb barrierefreier Gewerbe- und Wohnimmobilien unverzichtbar. Das Thema hat eine entsprechend große Tragweite.
Herr Dumeier, inwiefern hängt ihre Studienarbeit mit Ihrer Tätigkeit bei der Clees Unternehmensgruppe zusammen?
Vom Oktober 2018 bis zum Oktober 2020 war ich als Werkstudent der Clees Unternehmensgruppe in der Bauleitungsassistenz sowie im Facility Management beschäftigt. In dieser Zeit ist auch meine Bachelorarbeit mit einem direkten praktischen Bezug entstanden: Wir standen damals vor der Herausforderung, den Fahrstuhlbetrieb in der Wicküler City, dem größten Fachmarktzentrum Wuppertals, einer technischen und betriebswirtschaftlichen Bewertung zu unterziehen. Im Mittelpunkt des umfassenden Reviews stand die Beurteilung der langfristigen Funktionsfähigkeit und Betriebssicherheit, verbunden mit der Frage, ob eine Wartung- und Instandsetzung ausreichend ist oder Neuanschaffungen zu tätigen sind.
Wie geht man vor?
Ausgangspunkt war die Aufbereitung der gesetzlichen Vorgaben und Regelungen, die zum sicheren Betrieb der Aufzugsanlage erforderlich sind. Hier ist eine Menge zu beachten. Aufzugsanlagen sind technisch komplex und zählen zu den überwachungsbedürftigen Anlagen. So regelt die BetrSichV alle Anforderungen an die Betriebssicherheit. Daraus resultieren die Technischen Regeln für die Betriebssicherheit (TRBS), die bei der Umsetzung der Vorgaben unterstützen, bis hin zu individuellen Leitfäden und Checklisten, die auf Ebene des Immobilienverwalters entwickelt und eingesetzt werden. Nicht nur für den laufenden Betrieb empfiehlt sich eine systematische Vorgehensweise, sondern auch für die Instandhaltung.
Was ist besonders zu beachten, um Mieter, Kunden und Mitarbeiter zu schützen?
Um als Betreiber auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt sich die Einführung eines SGA-Managementsystems (für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz) sowie die Anwendung der TRBS. Es sollte einen zuständigen Mitarbeiter im Unternehmen geben, der eine regelmäßige Abarbeitung der technischen Checklisten und die fristgerechte Prüfung durch die Überwachungsstellen sicherstellt. Die Einhaltung von Nachrüstpflichten ist ebenfalls sehr wichtig. Darüber hinaus habe ich Handlungsempfehlungen für eine optimale Instandhaltung der Aufzugsanlage herausgearbeitet. Im Rahmen der Erstellung meiner Arbeit konnte ich von dem Know-how der Clees Unternehmensgruppe profitieren.
Wie war es denn, für die Clees Unternehmensgruppe zu arbeiten?
Ich hatte während meiner zweijährigen Tätigkeit mit vielen spannenden Projekten zu tun. Das Unternehmen verwaltet Wohn- und Gewerbeimmobilien, die sich hinsichtlich der Nutzungskonzepte sehr unterscheiden. Das reicht vom Fachmarktzentrum über Büros und Mehrfamilienhäuser bis hin zum Service-Wohnen, vom Neubau über die Revitalisierung bis hin zur denkmalgeschützten Immobilie ist ebenfalls alles dabei. Als Werkstudent wurde ich sofort voll in das Unternehmen integriert und durfte früh mit hoher Eigenverantwortung arbeiten. Dieses Vertrauen und die Wertschätzung haben mich sehr motiviert.
Wie geht es für Sie persönlich weiter?
Ich bin nun bei einem internationalen Energieversorgungsunternehmen in der Kalkulation tätig. Das ist eine andere, ebenfalls interessante Herausforderung. In der neuen Tätigkeit im Großkonzern liegt der Reiz in der Spezialisierung, nachdem ich bei der Clees Unternehmensgruppe gerade die Vielseitigkeit sehr geschätzt habe, die mir den beruflichen Einstieg und die Identifikation meiner Stärken erleichtert hat. Der Hochschule Ruhr West bleibe ich treu und strebe dort aktuell den Abschluss Master of Science in BWL-Industrieservicemanagement an.
Und was ist aus der Aufzugsanlage in der Wicküler City geworden?
Unter Abwägung der Kosten-Nutzen-Relation haben wir uns für eine weitgehende Erneuerung entschieden. Insbesondere die sicherheitsrelevanten Teile wurden im Zuge der Revision vollständig erneuert. Optisch wurden die Aufzüge ebenfalls aufgewertet. Im Objekt wird an anderer Stelle noch eine neue Aufzugsanlage zur besseren Erschließung des Kaufland-Markts hinzugekommen, der im März 2021 eröffnet hat. Schauen Sie einfach mal vorbei. Es lohnt sich!
Herr Dumeier, vielen Dank für das Gespräch. Viel Erfolg!